Sarahs Geschichte
"Seitdem ich mich selbst katheterisiere, habe ich mein Leben zurück." – Sarah
Sarah konnte ihre Blasenprobleme erst 4 Jahre nach ihrer Diagnose mit ihrer Multiplen Sklerose in Verbindung bringen. Der intermittierende Selbstkatheterismus (ISK) erschien ihr anfangs entmutigend, da sie nicht einschätzen konnte, was diese für sie wirklich bedeuten würde. Sie konnte die Anwendung jedoch schnell erlernen und meistern und kann sich jetzt wieder voll ihrer Familie widmen, ohne sich dabei ständig Sorgen um ihre Blase machen zu müssen.
Sarahs Diagnose
Sarahs erste spürbare MS-Symptome machten sich mit einem seltsamen Gefühl in ihren Beinen bemerkbar. Sie hatte gerade ihre Tochter zur Welt gebracht und dachte zunächst, sie sei einfach nur erschöpft. Ein paar Tage später stellte sie jedoch fest, dass sie ihre Tochter nicht einmal mehr hochheben konnte, also ging sie ins Krankenhaus.
Nach einer Reihe von Tests vermutete ein Assistenzarzt bereits, dass Sarah MS haben könnte. Man sagte ihr jedoch, dass man mit der offiziellen Diagnose warten müsse, bis sie einen erneuten Schub bekäme. Der Schub kam ein Jahr später.
Sarahs Blase und der Zusammenhang mit ihrer MS
Ein Jahr nach ihrem ersten Schub begann Sarah, Probleme mit der Blase zu beobachten. Sie ging zwar auf die Toilette, hatte aber das Gefühl, dass sich ihre Blase nie richtig entleerte. Wenn sie nicht auf der Toilette war, musste sie plötzlich urinieren, ohne jemals einen Drang verspürt zu haben, gehen zu müssen.
"Ich habe mich vor der Welt versteckt, weil meine Blase unberechenbar war. - Sarah
Zunächst versuchte sie, die Situation mit Binden in den Griff zu bekommen, aber diese waren der Urinmenge, die herauskam, nicht gewachsen. Zu keinem Zeitpunkt brachte Sarah ihre Blasenprobleme mit ihrer MS in Verbindung. Erst als sie mit ihrer Tochter Charlotte an einem MS-Workshop für Kinder teilnahm, wurde ihr der Zusammenhang zwischen ihren Blasenproblemen und der MS klar.
"Sie hatten kleine Stationen aufgebaut, die erklärten, wie sich MS auf den Körper auswirkt. Wir kamen zu einer Station mit einer Sportflasche, die mit Wasser gefüllt war. Die Krankenschwester an der Station sagte, dass sie die Blase darstellt, und sie drückte darauf. Das Wasser kam unkontrolliert heraus. Dann ließ sie los, und es hörte auf. Aber es war immer noch Wasser in der Flasche oder der Blase. In diesem Moment dachte ich: "Das ist es, was mit mir passiert". Und mir wurde klar, dass meine Blasenprobleme mit meiner MS zusammenhängen. Das war vier Jahre nach meiner Diagnose." – Sarah
Entdeckung des intermittierenden Selbstkatheterismus
Der intermittierende Selbstkatheterismus wurde Sarah als eine Möglichkeit vorgeschlagen, ihre Blase besser zu kontrollieren. Sarah war anfangs skeptisch, da sie voreingenommen darüber war, was das bedeuten würde.
"Als man mir vorschlug, einen Einmalkatheter zu verwenden, dachte ich zunächst nein, denn ich stellte mir vor, dass es sich um einen Dauerkatheter handeln würde. Ich hätte nie gedacht, dass das, was ich jetzt benutze, ein echter Katheter ist." - Sarah